Ja auch ich könnte diesen neuen Blogartikel so starten lassen, wie so viele andere auch: Sport ist mein Leben! … Ich bin schon immer sportlich gewesen!… Meine ganze Familie ist sportlich, es ist mir also in die Wiege gelegt worden, diesen Weg zu gehen…. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht….
Ja das ist alles auch irgendwo absolut richtig, aber dennoch steckt für mich persönlich etwas ganz anderes dahinter, seinen Körper funktional kennen und lieben zu lernen. Jede Bewegung, jede Fähigkeit, jedes Bewegungsphänomen neu zu entdecken….
Funktionales Training im Allgemeinen kann der Einfachheithalber damit übersetzt werden: Nutze deinen Körper so, wie er es rein genetisch vorgesehen hat. Nutze ihn so, dass du der Anatomie und der Wirkungsweise deiner Muskeln und vor allem ihres perfekten Zusammenspiels gerecht wirst. Verlasse die typischen Kompensationsmuster, die sich durch unseren unbewegten Alltag ergeben und versuche deinen Körper wieder seiner Funktion entsprechend zu belasten. Auf das Training übertragen bedeutet dies beispielsweise, mehr einbeinig als zweibeining zu trainieren, Überkopfbewegungen, Zugbelastungen und Rotationsbewegungen sinnvoll zu integrieren, um auf die menschlichen Bewegungsformen Gehen, Laufen, Springen, Werfen, Rotieren etc. perfekt vorbereitet zu sein.
Doch was genau mich mit dem funktionalen Training verbindet, möchte ich dir hier nun etwas genauer erklären. Ich möchte, dass du mich als deinen Coach besser kennenlernst, dich vielleicht selber in einzelnen meiner Schritte und Erfahrungen wiederfindest und ich dir ein paar Inspirationen liefern kann. In meiner Kindheit war ich mit Schwimmen, Leichtathletik, Tanzen, Joggen, Judo und als Groupfitnessinstruktorin bereits breit aufgestellt. Ich hatte auch immer das Gefühl, dass ich fit und belastbar bin, habe mich wohl gefühlt und gedacht, mein Körper würde gut zusammenarbeiten und schon intuitiv alles richtig machen. Doch je älter ich wurde und je mehr ich Anfang 20 anfing Krafttraining mit Kettlebells, Lang- und Kurzhanteln für mich zu entdecken, umso unfunktionaler habe ich mich gefühlt. Ich stellte beispielsweise fest, dass jegliche Übungen auf dem linken Bein deutlich leichter waren als auf dem rechten, dass ich beidbeinige Übungen auch gerne mehr „auf der linken Pobacke“ abgesessen habe als auf der rechten, dass ich viel lieber Zug- anstatt Druckübungen mache, dass ich vermutlich niemals einen richtigen push-up geschweige denn einen richtigen Klimmzug schaffen werde (ohne zu pfuschen;))
Ausreden wie,…ich bin ja sehr groß und habe schlechte Hebelverhältnisse“ oder aber „mein Oberkörper ist einfach noch zu schwach dafür“ waren dann die einfachste Erklärung.
Als jedoch vermutlich durch das intensive Lauftraining vermehrt Beschwerden und Verletzungen aufgetreten sind, wie ein Kapselabriss im Vorfuß, mehrere Phasen mit ISG-Problemen und Ischialgien, eine Entzündung des Sitzbeinhöckers links, sowie das Problem echt schlecht lange Sitzen zu können, wurde meine Neugier und auch mein Ehrgeiz geweckt: Ich wollte den Körper verstehen! Ich wollte wissen, warum ich mich in Disbalance fühle, warum meine rechte Schulter deutlich tiefer steht als meine linke, warum ich immer wieder mit dem rechten ISG Probleme bekomme, etc.
All diese Fragen, die sich natürlich im Laufe der Jahre angesammelt haben, haben dazu geführt, dass ich mich im Rahmen meiner beiden sportwissenschaftlichen Studiengänge aber vor allem darüber hinaus mit dem Thema Mensch, menschlicher Bewegung und Funktionalität des Körpers intensiv auseinandergesetzt habe. Und diese Reise ist definitiv noch nicht abgeschlossen… Jeden Tag entdecke ich neue Aspekte, lerne im Austausch mit Kunden und Kollegen immer wieder die Individualität des menschlichen Körpers und vor allem seine enorme Fähigkeit zur Anpassung und Kompensation kennen.
Für mich ist es mittlerweile so, wie ein Spurenleser: Ich analysiere den Körper in seiner Statik, aber ebenso auch in seiner Dynamik. Ich beobachte, hinterfrage und teste auf Spannungen, auf Kraftverhältnisse und auf koordiniertes muskuläres Zusammenspiel. Das was sich dann als individuelles Puzzle ergibt, gilt es anschließend in die richtigen Übungen zu translatieren. Und genau das ist es, was ein Coaching bei Funcnetics so unglaublich spannend und individuell macht: Jeder ist anders! Keiner reagiert oder kompensiert gleich!
Eigentlich hätte ich auch Kommissarin werden können: Ich lese aktuell zwar nicht die Spuren des Verbrechens aber die deines Alltags und das, was sie in deinem Körper hinterlassen. Schmerzen und Verletzungen sind nur die Endstufen dieser Leiter!
Ich für meinen Teil stecke auch mitten in der Analyse meines eigenen Körpers: Mein ISG und ich führen eine sich aufbauende Beziehung. Ich habe gelernt seine Sprache zu verstehen und vor allem endlich mit den richtigen Übungen zu reagieren und ein aufkommendes Problem im Keim zu ersticken. Meine Füße und ich sind seit der regelmäßigen Fußgymnastik und dem Tragen von Barfußschuhen beste Freunde. Die Komplexität der Schulterblätter und ihrer Arbeitsweise macht den Weg der Optimierung meines Schulterhochstandes sehr steinig und schwer und die ersten Versuche sind leider nicht so erfolgreich gewesen wie erhofft, aber durch sehr wertvolle neue Literatur aus Amerika ist seit ein paar Wochen Licht am Ende des Tunnels zu sehen ( wobei auch ich zugeben muss, dass der Weg dorthin erstmal mit Verschlimmerungen, wie Kopfschmerzen, Nackenverspannungen und Co verbunden war… nun ja ein an sich funktionierendes System lässt sich nun mal nicht so einfach abändern).
Ohne eine funktionale Sicht auf den menschlichen Körper wäre ich vermutlich niemals so weit gekommen! Wenn auch du diesen Weg gehen möchtest, wenn auch du schmerzfrei, beweglich und vor allem belastbar für alles werden willst, was in deinem Leben auf dich zukommt, dann melde dich gerne bei mir unter ed.scitencnuf @ofni. Mit diesem ganzen Wissen, welches ich mir in langen Lernphasen erarbeitet habe, möchte ich auch dir helfen und dich durch den Dschungel der Dehn-, Mobilisierungs- und Kräftigungsübungen leiten und dir den Weg zu einem für dich passenden Training zeigen.
Deine Lisa